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Lips Turn Blue: LTB (Review)
Artist: | Lips Turn Blue |
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Album: | LTB |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Melodic Rock, AOR |
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Label: | MiG music | |
Spieldauer: | 48:03 | |
Erschienen: | 06.05.2022 | |
Website: | [Link] |
LIPS TURN BLUE sind kein Ableger der kultigen Dark Wave-Band PINK TURNS BLUE, im Gegenteil viel weiter könnte man musikalisch nicht entfernt sein. LIPS TURN BLUE spielen amtlichen Melodic Rock, oder wie das Presseinfo es passend formuliert: „Das Debüt […] bringt lupenreinen AOR und Classic Rock“. Mit heftigem Schlag auf der Adult-Oriented-Seite.
„LTB“ beginnt machtvoll mit „Just Push“, dass die Richtung für die heftigeren Songs vorgibt. Hymnische Gitarren, ordentlich Gepolter mit wuchtigen Drums und kräftigem Bass, dazu röhrende Keyboards und mit Phil Naro ein kraftvoller Sänger in Front. Leider ist Naro kurz nach Komplettierung des Albums an den Folgen seiner Zungenkrebs-Erkrankung gestorben. Hinterlassen hat er ein lebensfrohes Statement, das bekannte Versatzstücke der treuherzigen, lustvollen Variante melodischen Rocks versammelt.
Das erinnert natürlich an bekannte Vertreter zwischen FOREIGNER und JOURNEY, hat aber auch Elemente des ALAN PARSONS PROJECTs oder schippert gefühlig wie ein „Boat On The River“ (die Mandoline!) auf dem STYX. Sehr knuffig ist „Miles“ an dem die BEE GEES garantiert Gefallen gefunden hätten. Dazu gesellt sich Lou Gramm als Leadsänger zum Finale „I’m a Little Outside“. Seine Ballade „Chain On Me“ wird zudem knackig interpretiert, und der nicht ganz so geläufige BEATLES-Song „Hey Bulldog“ ist mal was anderes.
Freunde des gepflegten Melodic Rocks dürfen dem Album mit Vergnügen ihre Ohren leihen. Alle anderen machen besser einen weiten Bogen drumherum (oder testen ganz vorsichtig an), bevor sie das ganze Schwelgen, Schweben, Bolzplatzrocken und die knietief im Herzschmerz steckenden Liebesschwüre mit Macht ertränkt.
FAZIT: Melodic Rock der angenehmeren Art. Man sollte Schlager nicht ganz abgeneigt sein, besonders was die schlichten, gerne mit Wiederholungen arbeitenden Texte angeht („I’m just crazy in love with you“ und so), aber wenn man in fortgeschrittener Schunkel- und Munkelstimmung ist, machen LIPS TURN BLUE Laune.
Sehr bedauerlich, dass Sänger Phil Naro, der eine ausgesprochen gute Figur am Mikrofon abgibt, die Veröffentlichung des Albums nicht mehr erlebte. Mit Iggy Marino hat die Band mittlerweile einen Ersatz gefunden. Es wird also weitergehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Just Push
- Build My Castle
- Pray For Tomorrow
- Sit Up
- Better Than I Used To Be
- Miles
- Chain On Me
- Crazy In Love
- Blood Moon
- No Need For You To Call
- Hey Bulldog
- Life’s Crazy Ride
- A Little Outside
- Bass - Mark Mullane
- Gesang - Phil Naro, Lou Gramm, Don Mancuso
- Gitarre - Don Mancuso, Phil Naro, Steve Major
- Keys - Eric Bieber
- Schlagzeug - Roy Stein, Mark Shulman, Joe Lana, Roger Banks
- Sonstige - Don Mancuso (mandolin), Jimmy Richmond (sax), Marlee Mullane (violin)
- LTB (2022) - 9/15 Punkten
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